Vom 25. April bis zum 10. Mai war ich mit NSK Motorradreisen auf Kreta.

Kreta – wo sich Kurven, Kühe und Kalamari gute Nacht sagen!
Ich sag’s, wie’s ist: Wer Kurven liebt, wird Kreta heiraten wollen. Dieses Inselchen – na gut, mit über 8.000 Quadratkilometern eher ein Inselbrocken – liegt mitten im Ägäischen Meer und ist das reinste Schlaraffenland für Motorradfahrer wie mich.
Gebirgspässe zum Niederknien, Küstenstraßen zum Träumen, Schluchten so tief wie der Schlaf nach einer 300-Kilometer-Etappe. Und dann dieses Panorama! So schön, dass ich öfter fast die nächste Kehre verpasst hätte – aber keine Sorge, ich lebe noch.
Vier Gebirgszüge jagen sich hier gegenseitig über 2.000 Meter Höhe, und mit über 260 Kilometern Länge hat die Insel mehr Asphalt zu bieten als mancher Kontinent. Aber: Das hier ist nix für Heizer und Rennsemmeln. Kreta ist für Genießer. Für Leute wie mich, die sich auch mal von einem Ouzo bremsen lassen.
Und das Beste? Die Leute hier sind so gastfreundlich, dass ich mein Zelt gar nicht aufbauen musste – ich wurde quasi in die Tavernen reingelächelt.
Kurz: Kreta ist kein Reiseziel. Es ist ein Motorrad-Märchen mit Happy End – und das jeden Tag aufs Neue.
Freitag, 25.4.: Anreise durch das Trentino
Morgens geht’s los – irgendwo westlich von Rosenheim, da wo die Kühe noch Dialekt muhen. Wer aus der Gegend kommt, rollt direkt zum Treffpunkt. Alle anderen, die von weiter her anreisen, dürfen sich gern schon am Vortag ins Hotel kuscheln. Kein Zelt, kein Schnarchlager – richtiges Bett! NSK Motorradreisen bucht das gern vor.
Nach einem kurzen „Servus, ich bin euer Tourguide und verfahr mich (fast) nie“, geht’s los – Richtung Süden, Richtung Sonne, Richtung Pasta!
Wir durchqueren Österreich (Maut, Kühe, grandiose Aussichten) und landen mitten im Trentino. Und je nach Wetter, Laune und Blütenbarometer könnte es sein, dass wir durch ein gigantisches rosa-weißes Apfelblütenmeer cruisen – 7.000 Hektar romantisches Frühlingskino für den Helmvisierblick.

Ziel des Tages: Bussolengo. Klingt schon nach italienischem Rotwein, oder? Liegt bei Verona – also ganz in der Nähe von Romeo, Julia und leckeren drei-Gänge-Menüs. Im Hotel wartet jedenfalls schon ein Abendessen auf uns, das uns nach der Tour garantiert die Schrauben locker dreht – aber nur die am Gürtel!
Samstag, 26.4.: Bussolengo – Venedig
Erstmal gemütlich frühstücken – kein Stress, kein Gehetze, nur Kaffee, Croissant und Vorfreude. Zum Fährhafen ist’s ein Katzensprung, also bleibt der Puls im Ruhemodus.
Venedig? Ja, fahren wir durch. Nein, schauen wir uns nicht an – das hebt man sich besser für ein Wochenende ohne Helm auf.

Gegen Mittag geht’s schon aufs Schiff. Kabine beziehen, Motorrad festzurren, dann ab an Deck. Und was für ein Anblick: Venedig zieht vorbei, wir winken nochmal rüber – „Arrivederci, Bella Italia!“ – und hoffen, dass es niemand gesehen hat.
Abends wartet das Essen an Bord, danach vielleicht noch ein Cocktail an der Bar. Oder zwei. Man weiß ja nie, wen man auf so ’ner Fähre alles kennenlernt…
Sonntag, 27.4.: Igoumenitsa – Preveza
Land in Sicht – Griechenland, wir kommen! Nach dem Frühstück auf der Fähre (mit Blick auf’s weite Blau und vielleicht einem letzten Croissant zu viel) rollen wir in Igoumenitsa von Bord.
Ab jetzt geht’s südwärts – direkt rein ins Kurvenglück! Links das Meer, rechts die Berge, vorne Kurven, hinten Grinsen. Und wer hier anhält, macht das nur, weil der Ausblick wieder mal zu frech gut ist für ein schnelles Foto.
Am frühen Abend landen wir in Preveza – ein nettes Städtchen auf einer Halbinsel am Ionischen Meer. Unser Hotel? Liegt so gut, dass man sich fragt, ob’s Absicht war: Blick auf den Golf, Hafen und Altstadt gleich ums Eck, perfekt für den ersten Ouzo oder ein eiskaltes Mythos.
Kurz gesagt: Der Tag endet so, wie er angefangen hat – mit einem Lächeln unter’m Helm.
Montag, 28.4.: Preveza – Vrachati / Korinthos
Frühstück rein, Helm drauf, weiter geht’s – heute Richtung Peloponnes! Erstmal tauchen wir kurz ab: 1,6 Kilometer unter dem Ambrakischen Golf durch, im Tunnel, der aussieht wie frisch gebürstet.
Dann cruisen wir gemütlich an Seen und Flüssen entlang – Kurve, Wasser, Kurve, Wasser, Schaf, Wasser… Über Messolonghi nähern wir uns dem Golf von Patras. Und da steht sie auch schon: diese Brücke! Ein Monstrum aus Beton und Stahl – schöner als jede PowerPoint-Präsentation eines Bauingenieurs.

Also rüber da! Und zack – willkommen auf dem Peloponnes. Hier ist alles möglich: antike Helden, Göttersagen, und wir mittendrin mit laufendem Motor und breitem Grinsen.
Patras lassen wir erstmal links liegen – kommt später dran. Jetzt zieht es uns weiter gen Osten. Vielleicht noch ein Café frappé auf dem Weg? Klar, gehört dazu!
Und dann: Vrachati. Hotelanlage, 150 Meter bis zum Strand. Wenn’s näher wär, würde man beim Schlafen die Wellen zählen.
Dienstag, 29.4.: Vrachati – Kanal von Korinth – Athen
Heute wird’s episch – ein Tag voller Highlights! Gleich morgens knattern wir zum Kanal von Korinth, nur einen Katzensprung vom Hotel entfernt. Und was für ein Anblick: Sechs Kilometer geradeaus durch Fels gehauen, links und rechts Wände wie in einer griechischen Version des Grand Canyon. Nur halt mit Schiffen statt Cowboys.

Fotostopp? Na klar. Da kommt sogar das Navi kurz ins Staunen. Dann schwingen wir uns wieder in den Sattel und rollen Richtung Athen. Weil der Verkehr dort schlimmer ist als ein Schwarm Mücken im Hochsommer, nehmen wir kurz die Autobahn – schnell, sauber, stressfrei.
In Piräus wechseln wir vom Bock auf den Bus – auch mal schön, wenn man selbst nicht lenken muss. Unser deutschsprachiger Guide zeigt uns Athen und hat mehr Göttergeschichten auf Lager als Netflix Serien.
Mittagessen in der Stadt – Gyros, Sonne, gute Laune. Natürlich darf auch ein Besuch der Akropolis nicht fehlen. Wir schauen den Göttern tief in die Augen und hoffen, sie verzeihen uns unsere etwas laute Anreise.
Am Abend tuckern wir mit unseren Maschinen noch ein paar Minuten zum Hafen – und dann heißt es: rauf auf die Nachtfähre nach Kreta! Ablegen ist um 21 Uhr – genug Zeit für ein letztes Getränk an Deck und einen Blick zurück Richtung Athen: „Mach’s gut, Zeus – wir sehen uns bestimmt wieder!“
Mittwoch, 30.4.: Heraklion – Agios Nikolaos
Kreta in Sicht – und das schon im Halbschlaf! Früh am Morgen spuckt uns die Fähre aus, und wir lassen das Gedrängel an Bord hinter uns. Erstes Ziel: ein Hotel ums Eck, Frühstücksbuffet inklusive. Kaffee, Käse, Croissant – jetzt kann der Tag kommen!
Heraklion? Lassen wir links liegen. Wir wollen Asphalt unter den Reifen, keine Parkplätze suchen. Der Osten ruft! Und Kreta? Ein einziges Kurvengedicht mit Bergdörfern wie aus dem Bilderbuch, Stränden zum Staunen und Straßen, die sich anfühlen wie frisch für uns gegossen.
Erster Stopp: Archanes. Liegt am Fuß vom Giouchtas – klingt wie ein griechischer Wrestler, ist aber ’n Berg mit 800 Metern Höhe und genug Mini-Straßen, um die Kupplung mal wieder ordentlich arbeiten zu lassen.
Dann weiter über Arkalochori – ein Ort, dessen Name klingt wie ein Zauberspruch – ab in die Lasithi-Hochebene. Dort wartet Psychro mit der Zeus-Höhle. Ob der alte Gott wirklich drin war? Keine Ahnung, aber die Taverne gleich daneben ist göttlich.
Nach dem Essen rollen wir gemütlich wieder runter Richtung Meer – über Tzermiádhon (schwer auszusprechen, leicht zu lieben) und Roussapidia bis nach Agios Nikolaos.
Abends? Vielleicht ein Spaziergang am Strand. Oder einfach sitzen, staunen, genießen. Und morgen? Morgen geht’s weiter – Kreta, wir sind noch lange nicht fertig mit dir!
Donnerstag, 1.5.: Agios Nikolaos – Rethymnon
Kreta – langgezogen wie ein Spaghetti, nur mit deutlich mehr Höhenmetern! Von Ost nach West bringt’s die Insel auf über 250 Kilometer, an der dicksten Stelle 60,6 km breit, an der dünnsten bei Ierapetra gerade mal 12. Also fast wie ein Gürtel nach Weihnachten.
Für uns Biker ist aber klar: Die echten Schätze liegen im Gebirge! Und davon hat Kreta reichlich – Gipfel über 2.000 Meter, die uns direkt ins Kurven-Delirium schicken. Also: rauf auf den Spathi!
Über Kalo Chorio, Kalamafka und Males schrauben wir uns langsam Richtung Südküste. Und in jedem Dorf, in dem wir anhalten (meist freiwillig, manchmal wegen Ziege auf der Straße), wird einem sofort was Leckeres angeboten – als wär man der lang vermisste Onkel aus Athen.

Dann dreht unser Kurs langsam nach Westen – und zack, da steht er auch schon: Psiloritis, der Big Boss unter Kretas Bergen. Runterschalten, rechts, links, rechts – Gänsehaut bei jedem Schaltvorgang. Und das Motorengebrüll wird so schön von den Felsen zurückgeworfen, dass man fast anfängt, Melodien mitzusingen.
Aber klar, wir sind keine Barbaren – Aussichtspunkte werden brav genutzt. Einfach vorbeibrettern? Wäre Sünde!
Am späten Nachmittag landen wir in Rethymnon, einer charmanten Hafenstadt im Norden. Unser Hotel? Oberklasse mit allem drum und dran.
Abends dann gemeinsames Essen – und wer will, hängt noch an der Bar ab. Vielleicht bei Ouzo, vielleicht bei Bier. Ganz sicher aber mit einem fetten Grinsen im Gesicht.
Freitag, 2.5.: Rethymnon – Matala – Rethymnon
Heute steht Rundtour auf dem Zettel – und was für eine! Erstmal raus aus Rethymnon, über Armeni Richtung Potamon-Stausee, dann zum Kloster Moni Asomaton – wo angeblich sogar die Engel Urlaub machen.
Danach: Matala! Früher Hippie-Paradies, heute Touri-Magnet. Aber immer noch herrlich schräg. Hier haben Dylan, Cat Stevens und andere Langhaarige in Höhlen gewohnt. Wir schauen kurz rein, stellen aber fest: kein WLAN, kein Bad – nix für uns.

Dann geht’s weiter entlang der Südküste – und was für ein Panorama! Blauer geht’s nicht. Leider wollen die Straßen manchmal nicht ganz mitspielen. Mal super Grip, mal eher “Achtung: Loch mit Asphaltresten rundherum”, manchmal gleich halb weggerutscht. Ach ja – Ziegen und Schafe haben hier Vorfahrt.
Motorradfahren auf Kreta ist wie Achterbahn ohne Schienen: hoch, runter, links, rechts, und nach 1000 gefühlten Kurven schaut man auf den Tacho… 87 km? Echt jetzt?!
Pausen gibt’s genug – man sitzt gemütlich im Dorf, trinkt Frappé, schaut alten Herren beim Kartenspielen und Raki-Verdrücken zu, und denkt sich: Genau so muss Urlaub sein.
Zurück geht’s über Spili und Agkouseliana – kleine Bergdörfer mit Namen wie aus einem Fantasy-Roman – bis wir wieder im vertrauten Hotel in Rethymnon einrollen.
Was meinst du – noch ein Absacker heute Abend oder direkt in den Whirlpool?
Samstag, 3.5.: Rethymnon – Chania
Frühstück? Aber hallo! Orangen, Tomaten, Mandarinen, Oliven – alles schmeckt hier, als hätte es direkt die Sonne mitgegessen. Nach so einem Start springt der Bock fast von allein an.
Gepäck kommt in den Begleitwagen (endlich mal keine Sorge um Unterwäsche im Topcase), dann drückt jeder mit einem zufriedenen „Klick“ den Startknopf. Natürlich suchen wir uns wieder die Straßen mit dem schönsten Radius – Kurven, die mehr tanzen als fahren.
Erstes Ziel: Plakias Beach. Feiner Sand, türkisblaues Wasser, und der perfekte Ort für den ersten „Warum bin ich hier nicht schon früher gewesen?“-Moment.
Dann folgen wir der Küstenstraße weiter gen Westen – immer den Weißen Bergen entlang. Der Name klingt nach Skiurlaub, aber was hier an Kurven und Ausblicken geboten wird, ist pures Motorradkino.
Chora Sfakion? Hafen mit Fähren zu einsamen Buchten, aber nix für uns – wir sind verliebt in die Serpentinen. Also weiter rein in die Steinwüste.
Highlight des Tages: eine schmale Brücke über die Aradena-Schlucht. Mit Holzbohlen. Die klappern. Macht Laune, außer man ist nervlich eher im Wellnessmodus.
Der Kiosk danach rettet mit Getränken, Riegeln und breitem Grinsen – gestärkt geht’s weiter über einsame Pfade, zurück Richtung Norden.
Und immer wieder dieser Blick über die Schulter: das glitzernde Meer, die grandiose Stille, das Gefühl von Freiheit…

Am Ende erreichen wir Chania – genauer gesagt ein 5-Sterne-Hotel in Kato Stalos. Direkt am Strand, mit allem Komfort. Drei Nächte Luxus! Da sagen sogar unsere Motorräder: „Gönn dir.“
Sonntag, 4.5.: Chania – West-Rundtour
Go West – heute wird’s kontrastreich! Unten am Meer 28 Grad, oben in den Lefka Ori liegt noch Schnee. Kreta kann eben alles – nur langweilig nicht.
Wir starten gemütlich, lassen uns wieder über die Höhenzüge treiben – wie warme Butter auf frischem Brot. Links Zypressen, rechts Olivenbäume, dazwischen Kurven, Kurven, Kurven. Kastanienwälder, Zitrushaine, und plötzlich steht er da: der älteste Olivenbaum der Welt in Vouves. Älter als meine erste Lederkombi!
Südlichster Punkt des Tages: Paleochora – ein hübscher Ort am Meer, perfekt für eine kleine Abkühlung oder ein Eis mit extra Aussicht. Aber Kreta wäre nicht Kreta, wenn danach nicht gleich wieder Fels, Wind und Kehren auf dem Programm stünden.
Unterhalb von Sfinari Beach kommen wir zum westlichsten Punkt unserer Tour. Dort, wo die Straße die Küste küsst und der Salat am besten schmeckt. Taverne, Aussicht, kurzer „Ich bleib einfach hier“-Moment.
Und dann – Überraschung! – eine Straße ohne Kurven. Ja, sowas gibt’s hier wirklich. Ideal, um runterzukommen, den Helm aufzumachen und das Grinsen zu justieren.
Zurück im Hotel dann vielleicht noch Sauna, Pool oder einfach nur die Beine hoch. Abends? Natürlich gemeinsames Essen – und wer noch kann, ein Ouzo auf den Tag. Oder zwei.
Montag, 5.5.: Wie es jedem gefällt
Heute heißt’s: Füße hoch, Helm runter – ein Tag zur freien Verfügung!
Das Hotel hat alles, was das Tourenherz nach etlichen Kurven begehrt: Pool, Strand, Essen, nichts tun. Wer mag, lässt sich verwöhnen wie ein griechischer Gott – Massage, Sauna, Cocktail in der Hand, Blick aufs Meer.
Oder doch lieber Action? Die Altstadt von Chania ruft – schnuckelige Gassen, bunte Häuser, Eis auf die Hand und Souvenir-Shops mit allem, was man nicht braucht, aber trotzdem kauft.
Und für die, die einfach nicht stillsitzen können: Motorrad an, und ab zur Preveli-Schlucht! Erst cruisen, dann wandern – Abenteuer im Doppelpack.
Wem der Sinn nach Kultur steht, der findet auf Kreta sowieso an jeder Ecke alte Steine mit Geschichte. Archäologie bis zum Abwinken – heute ist der perfekte Tag dafür.
Ganz ehrlich: Heute darf jeder machen, was er will. Hauptsache, am Abend wieder alle da – mit Sonne im Gesicht und Geschichten im Gepäck.
Dienstag, 6.5.: Chania – Knossos – Heraklion
Heute heißt’s: Abschied nehmen – mit schwerem Herzen und vollem Magen. Nach einem letzten Frühstück, bei dem sogar der Kaffee melancholisch schmeckt, wird das Gepäck verstaut und die Motoren nochmal mit einem tiefen Seufzen gestartet.
Aber: Direkt zum Fährhafen? Niemals! Wir haben Zeit – und die nutzen wir natürlich für noch mehr Kurvenspaß.
Erst cruisen wir gemütlich am Kournas-See vorbei, durch Episkopi und entlang der Myli-Schlucht – ein letzter Tanz ums Vrisinas-Massiv, bevor wir bei der Melidoni-Höhle einen Stopp einlegen. Tropfsteine, Geschichte und Deckenhöhe wie in einer Kathedrale – kein schlechter Ort für einen kurzen „Wow“-Moment.
Dann nochmal 60 Kilometer feinste Landstraße bis Knossos. Der Palast des Minotaurus wartet – und auch wenn der Typ mit dem Stierkopf wohl nicht mehr da ist, lohnt sich der Abstecher allemal. 3.000 Jahre Geschichte klopfen da ans Visier.

Am Abend gönnen wir uns noch ein Abschiedsessen in einem kretischen Restaurant – Kalamares, Ouzo, Oliven… alles, was den Abschied schwerer macht.
Dann die letzten sechs Kilometer zum Hafen. Motorräder verzurren, Check-in, und ein letzter Blick zurück auf diese kurvenreiche Trauminsel.
Kreta – du bist kein Reiseziel. Du bist ein Gefühl auf zwei Rädern.
Mittwoch, 7.5.: Heraklion – Patras
Frühstück an Bord – diesmal auf See, mit salziger Brise statt Hotelmusik. Piräus taucht auf, und Athen? Pennte noch, als wir anlegten – perfekt! Kein Stau, keine Hupkonzerte, einfach raus aus der Stadt und wieder Richtung Abenteuer.
Ab Megara zieht’s uns zum Golf von Korinth. Zeit für ein zweites Frühstück – direkt am Meer. Wildromantisch, wie aus dem Reisekatalog, aber ohne Photoshop.
Ein Katzensprung später: zurück auf dem Peloponnes. Korinth lassen wir rechts liegen – Autobahn sei Dank. Und weil’s noch Luft im Zeitplan gibt, biegen wir bei Trapeza spontan ab: mehr Kurven, mehr Spaß, mehr „Warum ist dieser Urlaub bald vorbei?“.
Dann wird’s ernst – letzte Kilometer auf griechischem Asphalt. Die Bikes schnurren wie Kätzchen, der Hafen von Patras ist schon zu sehen. Groß, geschäftig, aber wir sind alte Check-in-Hasen. Motorräder verzurren? Machen wir mit links – Helm ab, Kabine rein, Feierabend.
Leinen los! Und während das Schiff langsam Kurs nimmt, stehen wir an Deck, schauen übers Wasser und sagen: „Efcharistó, Griechenland – du warst grandios!“ Abendessen? Klar – mit Ouzo, versteht sich.
Donnerstag, 8.5.: Fährpassage – Fano
Ein ganzer Tag auf See – endlich mal Motorradpause für den Allerwertesten! Wir genießen das Leben an Bord: kein Navi, keine Kurven, nur Meer, Kaffee und Gespräche.
Beim gemeinsamen Frühstück sitzen wir zusammen wie alte Seefahrer und lassen die Tour Revue passieren. „Weißt du noch…?“ – ja, wir wissen ALLES noch, sogar die Ziegenkurve bei Kalamafka.
Gegen 16:30 Uhr schleicht sich das Schiff in den Hafen von Ancona. Ausschiffung wie Profis – keiner verliert mehr den Seitenständer.
Dann nochmal kurz Motor an, direkt ins Hotel – keine Schlenker, keine Umwege, einfach nur: Dusche, Essen, Bett.
Und morgen? Morgen rollen wir heimwärts… aber heute sagen wir noch: Buona Notte, Italia!
Freitag, 9.5.: Fano – Castel d‘Azzano
Italienisches Frühstück – heißt: viel Kaffee, wenig Essen. Aber egal, der erste Teil der Heimreise ruft!
Vielleicht noch ein kleiner Abstecher nach San Marino? Nur zum Gucken… und weil’s oben schön ist! Dann schwingen wir uns über die Höhen bei Bologna und Parma – klingt wie ein Feinschmecker-Roadtrip, ist aber einfach Motorradfahren mit Aussicht.

Am Nachmittag erreichen wir den Gardasee. Cappuccino im Café? Aber sowas von! Die Sonne spiegelt sich im Wasser, die Bikes glühen zufrieden vor sich hin.
Hotel erreichen wir entspannt am späten Nachmittag – und der Magen freut sich schon aufs Abendessen. Ein gelungener Tagesritt mit Geschmack!
Samstag, 10.5.: Heimreise durch das Trentino
Heute nochmal Landstraße satt – durch das schöne Trentino, wo sogar die Ortsnamen wie Musik klingen: Lavis, Ora, Chiusa… klingt nach Oper, fährt sich wie Kurventanz!
Wir rollen gen Norden, genießen nochmal jeden Meter – und gönnen uns am Brenner eine Mittagspause mit Aussicht. Hier schmeckt selbst die Suppe nach Abenteuer.
Dann: Autobahn ab Innsbruck – Helm zu, Windgeräusche an, Endspurt Richtung München.
Am Ziel angekommen, gibt’s noch einen letzten gemeinsamen Kaffee. Einer sagt „Prost“, einer sagt „Servus“, und alle denken sich: Schade, dass es schon vorbei ist.
Aber mal ehrlich – wer so reist, kommt wieder. Also: vielleicht ja wirklich… bis bald!
🏁 Tour-Ende – aber nicht das Ende der Reise!
Nach unzähligen Kurven, legendären Fotostopps, mehr als einem Café Frappé und einer ehrwürdigen Begegnung mit dem Minotaurus (naja, fast), endet unsere Motorradtour nun dort, wo sie begonnen hat – bei München.
Was bleibt?
- Ein Helm voller Erinnerungen
- Reifen mit Charakter
- Und das leise Brummen im Herzen, das sagt: „Ich will mehr davon!“
Die Strecke war lang, die Momente unvergesslich – vom wilden Süden Kretas bis zum Cappuccino am Gardasee, vom klappernden Holzsteg in Aradena bis zur letzten Pause am Brenner.
Wir haben gelacht, geschwitzt, geschraubt, geschlemmt – und ja, vielleicht auch mal geflucht (besonders beim Verzurren auf der Fähre). Aber: Es war grandios.
Jetzt heißt es: Abschied nehmen.
Aber nicht für lange. Denn echte Tourkameraden sagen nie „Tschüss“. Sie sagen:
👉 „Bis zur nächsten Runde!“
Quellen
- https://www.kreta-mototours.de/wp-content/uploads/2018/04/2018-04-29-Postkarte-Kreta-Mototours.jpg
- https://www.fotocommunity.de/photo/der-kanal-von-korinth-detomaso/28243919
- https://traveldigg.com/wp-content/uploads/2017/03/Acropolis-of-Athens-Photo.jpg
- https://de.vecteezy.com/photo/12516666-venedig-italien-12-oktober-vaporetto-fahre-in-venedig
- https://www.dolomiti.it/de/paesse-und-berge/der-brennerpass
- https://www.urlaubsguru.at/wp-content/uploads/2015/06/gardasee-urlaubsguru.jpg
- https://www.urlaubsguru.de/wp-content/uploads/2017/03/san-marino-urlaubsguru.jpg
- https://www.allincrete.com/wp-content/uploads/2019/09/Rethymno-Old-Port.jpg
- https://www.die-amphore.de/Kreta-in-Bildern/Hafen-Chania
- https://www.alamy.de/stockfoto-prahistorische-kunstlich-geschaffene-hohlen-die-am-matala-beach-aus-dem-fels-gehauen-wurden-matala-dorf-kreta-griechenland-32397060.html