Vom 19. August bis 1. September war ich mit Karlchen und NSK Motorradreisen auf Rumänien-Rundreise. Das war ein einmaliges Erlebnis.
Die absoluten Highlights (neben den Bären an der Straße) waren der Transfagarasan und die Transalpina. Sehr anspruchsvoll für den Fahrer und die Belohnung sind unglaubliche Ausblicke und Panoramen.
Das werdet Ihr dann auch später im Video sehen, das auf meinem YouTube-Kanal https://www.youtube.com/@LeoUnterweGS erscheinen wird. Am besten heute noch abonnieren und dann benachrichtigt werden, wenn ein neues Video online ist.
Tag 1 (19.08.2024) ► Anreise nach Österreich
Morgens um 9.00 Uhr trafen wir uns an einem Hotel in der Nähe von München.
Eine kurze Begrüßung morgens durch unseren Tourguide Sebastian, dann ging es auch schon los in Richtung Österreich. Kurvenreich ging es durch das Chiemsee-Voralpenland in Richtung Linz. Zu unserer ersten Übernachtung fuhren wir weiter der Donau folgend nach Emmersdorf, wo wir im Hotel auch schon mit einem leckeren Abendessen erwartet wurden.
Tag 2 (20.08.2024) ► Ungarn ruft
Nach einem gemeinsamen Frühstück starteten wir weiter in Richtung Osten. Entlang des Wiener Waldes und dem Leithagebirge erreichten wir den Herrschaftswald im Burgenland wo wir die Grenze nach Ungarn überquerten. Hier nun erreichten wir über Sopron die ungarische Tiefebene mit der Stadt Győr im westlichen Pannonien.
Bald trafen wir dann wieder auf die Flussufer der Donau, deren Verlauf uns heute zu unserem Hotel nach Visegrád (Plintenburg) führte. Die Ausstattung des Hotels ist sehr gut und bietet alles was „Frau oder Mann“ nach einer schönen Motorradtour so gefällt.
Am weiteren Abend genossen wir nach einem Abendessen die Panoramaaussicht auf den uns nun doch schon bekannten Flusslauf!
Tag 3 (21.08.2024) ► Visegrád – Oradea
Heute hieß das Etappenziel Rumänien! An Budapest vorbei erreichten wir das Landschaftsschutzgebiet Közép-Tiszai und damit die Theiß, den längsten und zweit-wasserreichsten Nebenfluss der Donau.
Zur Stärkung ein Mittagessen am Fuße des Hortobágyi National Parks und weiter über Berettyóújfalu (Brettenbach) an die rumänische Grenze nach Bors.
Mit ersten Eindrücken dieses doch ursprünglichen Landes erreichten wir Oradea, wo wir unser heutiges Hotel zur Übernachtung bezogen.
Tag 4 (22.08.2024) ► Oradea – Bistrita
Die große Hauptstrasse führte uns in Richtung westrumänischen Karpaten, in Richtung Huedin. Oft ist diese mit starken Verkehr belastet, also bogen wir lieber ab und nutzten die Asphaltbänder der mittleren und kleineren Kategorie.
Die Gegend gehört hier traditionell bereits seit Jahrhunderten zu der siebenbürgisch-sächsischen Kultur und schmückt sich mit historischen Gebäuden. Geschwungen wedelten unsere Motorräder durch Berge und Wälder abseits des Großstadtgetümmels von Klausenburg.
Am Nachmittag erreichten wir die kleine Stadt Bistrita, das Zentrum des Nösnerlandes, mit dessen gleichnamigen Fluss. Ganz in der Nähe befindet sich das Bârgău-Gebirge, dessen Berge in der Ferne sichtbar sind. Die Auffahrt am nächsten Tag wird uns ein Lächeln unter unserem Helm hervorzaubern.
Die Altstadt von Bistrita erinnert an die reiche Vergangenheit. Das älteste historische Monument ist die ehemalige Kirche der Minoriten, heute orthodoxe Kirche, die 1270–1280 erbaut wurde. Unser Hotel lag zentrumsnah, so dass einem abendlichen Stadtrundgang nichts mehr im Wege stand.
Tag 5 (23.08.2024) ► Bistrita – Kloster Moldovita – Suceava
Gut gefrühstückt liessen wir uns durch die Berge mit unseren Motorrädern in westliche Richtung treiben.
Der Fluss Bistrita und dessen parallel laufende Straße brachte uns nach Piatra Fantanele. Die kleine Ortschaft empfing uns mit den ersten Eindrücken des Grafen Dracula und einem Panoramablick über die Bargaului-Berge auf 1100 Meter Höhe über dem Meeresspiegel.
Hier im Nordosten Rumäniens, im ehemaligen Fürstentum Moldau, verbirgt sich ein berühmtes UNESCO-Weltkulturerbe. Tatsächlich besteht dieses Kulturerbe aus 7 einzelnen Klöstern und Kirchen, die wiederum eine erlesene Auswahl aus einer Vielzahl weiterer Kirchenbauten darstellen. Eine davon lag auf unserer heutigen Tagesrundtour und wir nahmen uns ausgiebig Zeit, diese zu besichtigen!
Mittagessen mit Stop an einer besonderen Töpferei.
Unser heutiger Übernachtungsort Suceava liegt kurz vor der Grenze zu Moldawien und ist somit auch der nördlichste rumänische Wegpunkt auf unserer Tour! Das Hotel bezogen, genossen wir zum Tagesabschluss noch ein leckeres Abendessen.
Tag 6 (24.08.2024) ► Suceava – Piatra Neamt
Ganz in Ruhe starteten wir zu unserer nächsten Etappe. Das Kloster Voronet lag nicht weit entfernt. Kleine interessante Marktstände säumen hier den Weg. Vielleicht etwas für die Daheimgebliebenen einkaufen?
Es ist deutlich zu erkennen dass wir uns in einer der ärmeren Regionen Rumäniens befinden. Das macht sich auch an dem teilweise minderwertigen Straßenbelag bemerkbar.
Auch heute folgten wir wieder einem Flusslauf, der uns herrliche Kurvenverläufe durch die Ostkarpaten versprach. Über Crucea und Borca erreichten wir den Muntelui-See. Hier, am größten Stausee innerhalb Rumäniens, darf bei guter Aussicht eine Rast nicht fehlen.
Nur noch ein paar Kurven mit tollen Blicken auf die hohen Berge und die 127 m hohe Staumauer und wir erreichten Piatra Neamt, unseren heutigen Übernachtungsort. Wer mochte, konnte natürlich gerne an einem kleinen Stadtrundgang durch Piatra Neamt teilnehmen.
Tag 7 (25.08.2024) ► Piatra Neamt – Bicaz-Klamm – Predeal – Brasov
Heute fuhren wir zu einer der spektakulärsten Bergpassagen in Rumänien. 300 m hoch erheben sich links und rechts die Felswände in der Bicaz-Klamm. Fast wie durch einen in die Natur geschlagenen Tunnel fuhren wir Kurve um Kurve…Fahrspaß pur!
In Serpentinen schlängelte sich die Straße bis zum Lacul Rosu-See, auch Mördersee genannt. Nachdem wir auch den Bicaz-Pass durchfahren hatten, war eine Pause verdient. Weiter in südlicher Richtung erreichten wir Prejmer und die dortige Kirchenburg. Die Umfassungsmauer entstand in der Zeit des 16 Jahrhunderts. Die Stärke der Mauer ist mit ihren 5 m Tiefe und 12-14 m Höhe beeindruckend. Nach dieser kleinen Besichtigung war es nicht mehr weit zu unserem Hotel in Predeal.
Von hier aus starteten wir ohne Motorrad zu einer abendlichen Besichtigung von Brasov (Kronstadt) mit einem Abendessen in der Stadt.
Tag 8 (26.08.2024) ► Predeal – Transfagarasan-Hochstraße – Sibiu
Nach dem Frühstück ging es zügig los! Denn was uns erwartete, ist einmalig!
Zuerst erreichten wir das Örtchen Bran. Hier schmückt der Name Dracula jedes zweite Schild, soll es sich doch bei der ansässigen Burg wirklich um Vlad Draculas Stammsitz handeln!
Nun dauerte es nicht mehr lange, denn die sensationelle Transfagarasan Hochstraße – laut Fachpresse die „schönste Straße der Welt“ – erwartete uns!
Zunächst überquerten wir die südlichen Karpaten. Enge Kurven und Spitzkehren folgten aufeinander bis wir den Pass Bran überquert hatten. Es folgten zerklüftete Straßenbeläge bis wir Curtea de Arges erreichten, von wo aus es nur noch im Kurventaumel auf den Fagarasch-Pass geht.
Eine Pause auf der Terrasse eines netten Lokals und von nun an ging es durch die Karpaten, die im Fagarasch-Gebirge ihre höchsten Erhebungen mit gut 2.500 m aufweisen.
Wir erreichten den Stausee Vidraru, an dessen Ufer sich die Straße aufwärts schlängelt. Es folgte die Auffahrt auf den Fagarasch-Pass, mit 2.000 m der zweithöchste Pass Rumäniens, in Richtung Balea Lac. Etliche Kurven später erreichten wir die Baumgrenze und fuhren Serpentine um Serpentine immer höher. Alsbald hatten wir es geschafft und konnten atemberaubende Ausblicke genießen.
Viele Spitzkehren später kamen wir schließlich in Sibiu (Hermannstadt) an und kehrten in unser Nachtquartier ein. Noch immer überwältigt von der Fagarasch-Überquerung verzehrten wir am Abend unser leckeres Abendessen in unserem Hotel.
Tag 9 (27.08.2024) ► Sibiu (Hermannstadt)
Heute hatten die Motorräder Pause.
Gleich nach dem ausgiebigen Frühstück machten wir uns auf den Weg in die Altstadt. Hermannstadt war jahrhundertelang das religiöse und politische Zentrum der Siebenbürger Sachsen und unser einheimischer Reiseleiter zeigte uns bei unserer Stadtbesichtigung selbstredend die schönsten Stellen und erzählte uns dabei interessante Geschichten.
Zur Mittagszeit konnte jeder individuell weitere unbekannte Gassen erkunden oder einfach nur entspannen.
Am Abend gab es ein leckeres Abendessen in einem einheimischen Restaurant. Wer noch Lust hatte, ging in dieser außerordentlich lebendigen Stadt auf Kneipentour.
Tag 10 (28.08.2024) ► Sibiu – Baile Herculane
Schon wieder ein Tag mit Ereignissen!
Im Prinzip war der allgemeine Kurs auf westliche Richtung eingestellt, wenn da nicht noch südlich gelegen eine ganz besondere Straße auf uns warten würde: die Transalpina! Seit dem Jahr 1937 ist dieses Asphaltband eine Besonderheit in Rumänien. Am spektakulärsten wird die Strecke bei dem kleinen Ort Obarsia Lotrului.
Lässige Links-Rechts-Kombinationen unserer Motorräder im Anflug auf die folgenden Serpentinen. Die Straße windet sich wie eine Schlange hinauf in 2145 Meter Höhe. Wir tourten hier in der Walachei Rumäniens.
Immer wieder durchfuhren wir kleinere Ortschaften, die mit typischen Häusern aus dieser Region aufwarten können.
Unser heutiges Tagesziel hieß auf deutsch Herculesbad, ein kleines Städtchen, unweit der Grenze zu Serbien, mitten im National Park Domogled. Hier bezogen wir unser Hotel und liessen uns das Abendessen schmecken.
Tag 11 (29.08.2024) ► Baile Herculane – Belgrad
Heute morgen hieß es Abschied nehmen von Rumänien.
Nach etwas über 30 Kilometern erreichten wir das Eiserne Tor, einer der imposantesten Taldurchbrüche Europas. Bis zu seiner Entschärfung 1972 im Zusammenhang mit dem Kraftwerk Eisernes Tor 1 galt es als der für die Schifffahrt gefährlichste Flussabschnitt der Donau, der nicht ohne ortskundige Lotsen passiert werden konnte.
Wir überquerten hier die Donau und erreichten Serbien.
Der Donau-Flussverlauf bot uns im Folgenden so manchen Straßenradius mit besonderen Aussichten. Wir erreichten Golubac, eine kleine Hafen- und Festungsstadt an der Donau, der obligatorische Fotostopp an der Burg ist eine Selbstverständlichkeit!
Am Nachmittag erreichten wir Belgrad. Kaum eine Stadt hat so reiche und bewegte Geschichte wie Belgrad, die Hauptstadt Serbiens, das Zentrum der serbischen Kultur. Abendessen in einem ansässigen Lokal.
Tag 12 (30.08.2024) ► Belgrad – Slavonski Brod
Wir verliessen die quirlige Hauptstadt Serbiens in Richtung Nord-West auf der Schnellstraße zwischen der Donau und dem Fluss Save, eine flachere Region Serbiens.
Bei Tovarnik erreichten wir den nächsten Grenzübergang unserer Reise. Kroatien, ein Land mit viel Tourismus in der Küstenregion empfing uns hier eher ruhig.
Der Flußverlauf an der Save führte uns in Richtung Slavonski Brod nahe der Grenze zu Bosnien und Herzegowina. Als eine der wichtigsten Städte in den historischen Regionen Slawonien und Posavina war Slavonski Brod mit 59.141 Einwohnern bei der Volkszählung 2011 immerhin die siebtgrößte Stadt des Landes. Grund genug, hier unser heutiges Übernachtungsziel zu setzten.
Tag 13 (31.08.2024) ► Slavonski Brod – Celje
Gemeinsames Frühstück, das Gepäck mal wieder in das Begleitfahrzeug verstaut, tourten wir in Richtung Garešnica.
Wir fuhren auf kroatischen Straßen, wobei hier nicht nur die großen Überlandstraßen gemeint sind, sondern auch die kleineren, aber immerhin stets durchgängig geteerten Fahrstraßen entlang der Save.
In der Nähe der Hauptstadt Zagreb war damit erst einmal kurzzeitig Schluss, wir benutzten die Hauptstraßen, um die große Stadt zu umfahren.
Es folgte nun der Grenzübertritt nach Slowenien. Hier wies uns bald der Flußverlauf Savinja den Weg. Mitten durch den Naturpark Kozjanski Park, einem der ältesten und größten Schutzgebiete Sloweniens, liessen wir unsere Motorräder wedeln, bis wir bald die Ortschaft Celje erreichten und somit unser Hotel.
Tag 14 (01.09.2024) ► Individuelle oder gemeinsame Heimreise
Gemeinsames Frühstück und Fahrt zu unserem Startpunkt der Reise bei München. Bei einem letzten gemeinsamen Kaffee nahmen wir Abschied.
Das alles werdet Ihr dann auch später im Video sehen, das auf meinem YouTube-Kanal https://www.youtube.com/@LeoUnterweGS erscheinen wird. Am besten heute noch abonnieren und dann benachrichtigt werden, wenn ein neues Video online ist.